Kurz vor den Sommerferien war bei uns im Fachbereich viel los: Einige Azubis, unter ihnen auch ich, konnten an einem Auslandsaufenthalt in Frankreich teilnehmen. Wir waren dort drei Wochen. In der ersten Woche waren wir in einem Berufsschulzentrum in St. Brevin. Dort bauten wir, zusammen mit den französischen Azubis, aus Kupferrohren Bögen und Verteiler und übten das Weich- und Hartlöten. In den Stunden in der Werkstatt konnte ich mir viel aneignen und abschauen, was ich so in meiner praktischen Ausbildung bisher nicht hatte. Die anderen beiden Wochen arbeiteten wir in französischen Praktikumsbetrieben mit.
In der letzen Schulwoche suchte die Schule aus allen Klassen der Anlagenmechaniker im 3. Lehrjahr jeweils fünf Schüler aus, um an einem Leistungsvergleich teilzunehmen. Die große Frage war: Wer kann mehr? Die Lehrlinge der Handwerksbetriebe oder die der Industriebetriebe? Ich lerne Anlagenmechanikerin für Industrie, Schwerpunkt Rohrsystemtechnik. Wir fertigten einen Kupferverteiler. Wir rechneten, bogen, löteten und pressten nach Zeichnung unsere Verteiler zusammen. Am Ende montierte jeder seinen Verteiler auf eine Holzplatte und kennzeichnete ihn mit seinem Namen und der Zeit.
Nach einigen Wochen erhielt mein Ausbilder einen Brief, in dem stand, ich bin unter den "10 Besten". Bei der Auswertung stellte ich überraschend fest, dass ich mit einem knappen Vorsprung den 1. Platz belegt habe. Mit so einen Ergebnis hatte ich nicht gerechnet. Der Hauptpreis war ein vollausgestatteter Werkzeugkoffer, der keine Wünsche offen lässt.
Ich danke allen, die diesen Wettbewerb ermöglicht haben und den Mitbewerbern, für den fairen Wettbewerb. Es war für mich eine sehr schöne Erfahrung.
Anna-M. Schulze
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