Ein Projekttag in Theresienstadt - Momente des Innehaltens
44 Schüler aus den Klassen MT 10 A1 und MB 08 A des Fachbereichs „Fertigungstechnik“ sind am 22.06.2011 mit ihrer Deutschlehrerin Frau Shatup zur Gedenkstätte Theresienstadt gefahren.
Zuerst besichtigten wir die Kleine Festung, ein 1940 von der Gestapo eingerichtetes Militärgefängnis, in dem bis 1945 etwa 32.000 tschechische Oppositionelle, Mitglieder des Widerstands und Kriegsgefangene eingesperrt wurden. Bei strömenden Regen sahen wir die karg eingerichteten Gefängniszellen, gingen den langen, uns frösteln lassenden Gang zum Hinrichtungsplatz mit Galgen, betrachteten stumm die einst an der Festungsmauer befindlichen Massengräber und fragten uns immer wieder, wie Menschen unter solchen Bedingungen länger als 2 Wochen überleben konnten. Vor den Mauern befand sich der eindrucksvoll angelegte Friedhof mit einem alles überragenden Kreuz, der an die Opfer erinnert. Die Garnisonsstadt selbst wurde von 1941 an als Sammel- und Durchgangslager für 140.000 Kinder, Frauen und Männer der jüdischen Bevölkerung Böhmens und Mährens genutzt. 38.000 von ihnen starben dort, 90.000 wurden in Vernichtungslager nach Osteuropa transportiert. Besonders nahe gingen vielen von uns die im Museum aufgestellten Litfaßsäulen, die mit Zetteln beklebt waren, auf denen Gedanken der einst hier lebenden Kinder und deren Angehörigen sehr emotional festgehalten waren. Auch ein Zimmer, bestückt mit den Namen der Toten an allen 4 Wänden, führte uns noch einmal das Unglaubliche vor Augen. Bei Sonnenschein fuhren wir wieder nach Hause und waren froh, in der heutigen Zeit zu leben. Hoffentlich werden wir künftig bei kleinen Unzulänglichkeiten daran denken und zufriedener sein.
© BSZ für Technik "Gustav Anton Zeuner" - C. Shatup